Sonntag, 19. Dezember 2010

Und die Abzocke geht weiter...

Fernsehserien auf DVD sind toll. Keine Werbung, man kann stoppen, wenn man will und die Qualität ist meistens auch noch besser als im Fernsehen. Der große Nachteil: Die Boxen sind recht preisintensiv. Logisch, dass man sich als Normalverdiener die günstigste Variante kauft. Bei diesen Budget-Angeboten musste man bis dato nur Abstrichen bei der Box selbst, nicht aber bei den DVDs machen. Dann hatte wohl ein cleverer Manager eine Idee. Hier mal ein Bild davon.




Ja, dass ist eine DVD. Aber bevor ihr denkt „Warum fotografiert der Depp die Datenseite einer DVD?“ schaut lieber einmal genauer hin:




Jaha, das ist die Oberseite. Der Trend geht momentan offensichtlich in Richtung der doppelseitigen DVD. Und wieder einmal wird, nur um bei der Produktion ein paar Cent zu sparen, ein Produkt komplett ruiniert. Das Handling von solchen DVDs kann man nur als bescheiden beschreiben. Zum einen ist die Beschriftung nahezu unlesbar, was wiederum komplett an der Käufer-Zielgruppe vorbei „gemanaged“ ist. Kiddies, die 1mm Schriftgröße ohne Probleme entziffern können, laden sich die Filme lieber aus dem Internet. Die älteren, solventen Kunden werden nur geringe Freude dabei empfinden, wenn sie mit einer Lupe bewaffnet, die DVDs sortieren müssen. Zum anderen hat man keine Chance die DVD zum Schutz der Datenseite verkehrt herum abzulegen. Gut, dass müsste man nicht, wenn die Datenträger jeweils einen separaten Steckplatz in der Box hätten, aber das wäre ja noch teurer.
Von mir bekommt solcher Müll in Zukunft nur noch das Prädikat „Nicht Empfehlenswert“!

Samstag, 11. Dezember 2010

Arcania: Fall of Setarrif

Die Gothic-Kuh ist  noch nicht so tot, dass man sie nicht noch melken könnte. Das erste Addon zum Rollenspiel-Flop wurde angekündigt. Die Beschreibung liest sich wie das Readme eines kostenlosen Olivion-Mods: Neue Stadt, neue Gegenstände, kurze Spielzeit.
Gähn!

Freitag, 10. Dezember 2010

Die bösen Maschinen…

… die nehmen uns die Arbeit weg. So oder ähnlich dürfte es während der industriellen Revolution im achtzehnten Jahrhundert, auf Grund der Einführung von effizienteren Gerätschaften, aus den Reihen der Arbeiter geklungen haben. Nun sind seit dem ein paar Jahre vergangen und heutzutage gehören technische Hilfsmittel zum normalen Alltag, weshalb obige Kommentare in unserer aufgeklärten Gesellschaft nicht mehr kursieren dürften. So dachte ich zumindest, bis ich in einem Forum sinngemäß folgenden Kommentar genießen durfte: “Bei der Packstation melde ich mich nicht an, denn die ist ja nur dazu da um meinem Postboten den Job wegzunehmen! Außerdem ist sie ein schlechterer Service für den gleichen Preis.”
Ja klar, und:  “Nachts ist auch kälter als Draußen!”
Manchmal finde ich die Engstirnigkeit dieser professionellen Gutmenschen wirklich beängstigend.
Mal rein mathematisch betrachtet ist es auf Grund der geringen Verfügbarkeit und des begrenzten Stauraums unwahrscheinlich, dass ein Paket überhaupt in einer dieser Stationen landet. Ich habe das mal für meinen Landkreis durchgerechnet und komme selbst bei optimalen Bedingungen nur auf ein Fünftel eines Prozents. Ich kann dem Herren nur inständig ans Herz legen,  sich doch mit der Situation des Normalbenutzers einer Packstation auseinanderzusetzen. Der normale Werktätige ist üblicherweise zu den Lieferzeiten nicht zu Hause. Der Bote hat also zwei Möglichkeiten: Zum einen kann er die Nachbarn belästigen oder zum anderen die Sendung wieder mitnehmen und in der Poststation platzieren. Beide Fälle haben nur Nachteile.
Das Deponieren bei den Nachbarn halte ich für grenzwertig. Meine Erlebnispalette reicht da von Paketen, die zwar entgegen genommen, dann aber  einfach in den Hausflur geworfen werden, über nicht oder unleserlich* beschriftete Benachrichtigungskarten bis hin zu komplett fehlenden Ablieferungsinfos, die dann von den lieben Mitbewohnern auf Nachfrage mit dem Satz kommentiert werden: Ach ja, hatte ich vergessen, dass liegt hier irgendwo rum.
Filialabholung ist da schon ein wenig besser, wenn man es denn schafft, am nächsten Arbeitstag während der Öffnungszeiten in der entsprechenden Postfiliale zu erscheinen. Die Sendung bekommt man aber definitiv mindestens einen Tag später.
Da lobe ich mir doch die Packstation. Wenn etwas für mich deponiert wurde, bekomme ich eine SMS und eine Email und kann es unabhängig von der Tageszeit und des Wochentags abholen. Keine Verzögerung, keine Zusteller mit Schreibschwäche, keine Alzheimer behafteten oder faulen Nachbarn. Für mich ist das eindeutig eine Verbesserung des Services.



*Ihre Sendung kann bei Chhrrevddzvjd abgeholt werden ist nicht wirklich hilfreich, wenn sich das Gekrakel genau so liest.

Samstag, 4. Dezember 2010

Achtung Meinung; möglicherweise jugendgefährdend

Unsere vergreiste Führungsriege hat wieder mal einen Weg gefunden, dem ungeliebten Medium Internet Steine in den Weg zu werfen.
Die neue Parole der populistischen Politik nennt sich Jugendmedienschutz-Staatsvertrag oder kurz JMStV und schreibt vor, dass jeder Webmaster die Inhalte seine Seiten auf jugendgefährdende Inhalte überprüfen, sie nach einem mit dem aus dem DVD-Bereich bekannten Klassifizierungssystem einstufen soll und dafür Sorge zu tragen hat, dass nur Nutzer der entsprechenden Altersstufen sie wahrnehmen.
In der Blogger-Szene hat dies zur Folge, dass man jeden Eintrag und jeden Kommentar zu sichten und gegebenenfalls mit einer Alterskennzeichnung  zu versehen hat. Bei kleinen Blogs wie diesem mag sich der Aufwand noch in Grenzen halten aber wenn ich da an die richtig Großen, wie zum Beispiel den Shopblogger, denke, ist so etwas unmöglich.
Einige Blogger haben schon ihre Konsequenzen gezogen und ihre Seiten aus dem Netz genommen. Ich für meinen Teil hatte diese Seite testweise kurzzeitig auf Erwachseneninhalte umgestellt und werde dies mit dem Einsetzen der Gültigkeit dieser Farce wieder tun. Dies ist schließlich die einzige Möglichkeit der Altersverifikation die mir blogspot.com bietet.
Gegebenenfalls werde ich auch die Rezensionen der Spiele und Filme mit den entsprechenden Symbolen versehen. Das wird die Zeit zeigen.
Zwei Dinge sind mir noch nicht ganz klar:


1. Wie soll das ganze technisch realisiert werden?! Sicherlich kann man Abfragen einbauen, aber wie will man kontrollieren dass derjenige der grade per Klick bestätigt hat, dass er volljährig ist, dies auch wirklich ist. Alle Maßnahmen die mir dazu einfallen, würden bei Datenschützern einen permanenten Schreikrampf auslösen. Die viel gepriesenen  Filterprogramme mögen ja Benutzer mit Basiskenntnissen ausbremsen können, aber die Wirksamkeit bei einem jugendlichen Computerfreak wage ich doch stark zu bezweifeln.


2.Wie soll das Ganze  dem Schutz der Jugendlichen dienen?! Meiner Erfahrung bewirken Schilder     mit Aufschriften wie “Nicht Betreten” doch eher das Gegenteil.

Das Brimborium gilt im übrigen nur für deutsche Webseiten, dass Ausland ist davon unbeeinflusst.Und dass es für journalistische Kleinode wie die Bildzeitung selbstverständlich Ausnahmeregelungen geben wird, führt letztendlich das Ganze vollständig ad absurdum. Das Ganze erweist sich wieder einmal als Schnellschissschuss unserer Volksvertreter, die ihre allgemeine Untätigkeit mit blindem Aktionismus verschleiern wollen und erinnert doch stark an die Aktion “Umweltplaketten”. Zudem spült es wieder einmal zusätzlich Geld in die öffentlichen Kassen, denn man kann selbstverständlich auch gegen einen “geringen” Obulus die staatliche Zensur Prüfungsbehörde mit einer Bewertung seiner Seiten betrauen.
Und der Leidtragende ist wieder einmal der normale Steuerzahler.