Samstag, 13. November 2010

Dirt Devil: So ein Dreckstück…

Vor nicht all zu langer Zeit benötigte ich einen neuen Staubsauger. Beim Recherchieren fiel mir einer dieser beutellosen Saugmaschinen, die nach dem Zentrifugalprinzip arbeiten, ins Auge. Meine Intention war einfach: Ich wollte kein Geld mehr für teure Beutel ausgeben. Bis dato benutzte ich einen Billigsauger von Clatronic, bei dem der Nachkauf von Verbrauchsmaterial, ähnlich wie bei Billigdruckern, jedes Mal mehr kostete als das Gerät selbst.
Also ein “Dirt Devil”. Ein Modell war schnell gefunden, denn ein lokaler Markt hatte die Dinger gerade im Angebot. Gekauft, ausgepackt, aufgebaut und los ging es. Die Saugkraft war zufrieden stellend, jedoch hatte ich mir von den angegebenen 1700W Maximalleistung mehr versprochen. Von der Lautstärke her, kann man ihn mit dem kleinen Brüllgebläse von Clatronik vergleichen, ergo er heult unter Last wie der sprichwörtliche Schlosshund. Der Auffangbehälter lässt sich einfach über einen Knopf am Griff in z.B. einem Müllsack öffnen und das darin befindliche Sauggut fällt nach unten heraus.
Wie schon angesprochen, war anfangs die Saugleistung akzeptabel, was sich jedoch nach kurzer Zeit änderte. Grund: Der Filter war verstopft. Und hier zeigt sich dann der Nachteil des ganzen Konzepts. Was bei einem konventionellen Staubsauger durch die Tüte erledigt wird, nämlich den Staub zu filtern, ist hier die Aufgabe eines zylindrischen Papierfilters, der natürlich gereinigt werden muss.
Und jetzt weiss ich auch, woher er seinen Namen hat. Die Reinigungsprozedur ist eine Schweinerei sondergleichen. Das äußere Sieb lässt sich mit etwas Übung* noch in einer Mülltüte ausklopfen, ohne gleich in einer Staubwolke zu stehen. Bei dem Papierfilter klappt das dann nicht mehr. Für dessen Reinigung nimmt man ihn am besten bei der nächsten Autowäsche mit und saugt ihn mit einem Industriestaubsauger an der Waschstraße aus. Ja, richtig gelesen, für die Reinigung dieses Staubsaugers braucht man einen Staubsauger. Nach einigen Wochen intensiver Nutzung bzw. nach einer Verwendung von pulverförmigen Teppichreiniger ist dann ein Austausch fällig und der kostet in etwa so viel, wie eine Packung Staubsaugertüten.

Fazit


Viel Staub Lärm um nichts. Die Idee ist sicherlich toll und voll im Trend der heutigen “Geiz ist geil”-Mentalität. In der Praxis sind diese Dinger absolut untauglich. Ich kann jedem nur eindringlich ans Herz legen, sich besser ein saugstarkes Modell im mittleren Preissegment anzuschaffen und in Tüten zu investieren, als sich alle paar Tage dieses Reinigungs - Brimborium anzutun.


*Eine problemlose Demontage gelingt natürlich erst nachdem man festgestellt hat, dass der obere Deckel des Sammelbehälters ungenügend befestigt ist, so dass die gesamte Konstruktion auf dem Boden landet und den darin gesammelten feinen Staub erst einmal in einer gigantischen Wolke von sich gibt.

2 Kommentare:

Falcon hat gesagt…

Die Dyson-Sauger sollen ja recht gut sein, dafür kosten sie aber auch ab 250 Euronen aufwärts.
Wir haben jetzt seit 15 Jahren einen Vorwerk (mit Tüten), weil der Freund einer Freundin mal da als Vertreter gearbeitet hat. Das Teil war sackig teuer, aber es saugt immer noch wie am ersten Tag.

OliveR hat gesagt…

Nun ja, ich glaube ein Gerät für 250€ ist für meine Single-Höhle etwas überdimensioniert. Und da ich noch nicht mit Allergien gestraft bin, brauch ich vermutlich kein Profi-Gerät. Was mich hauptsächlich ärgert ist die Tatsache, dass ich mich von der Werbung habe verleiten lassen so ein Ding zu kaufen. Denn wenn man gründlich darüber nachdenkt, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass es nicht ohne Filter funktionieren kann.
Kann ich wieder mal als Lehrgeld verbuchen.