Montag, 19. April 2010

Knight Rider 2008 - Serie

Die Frage ist: Sollte man eine Serie wiederaufleben lassen, die sich schon mal vor zwanzig Jahren totgelaufen hat? Die Antwort lautet: Am besten nicht. Dennoch versuchte man es im Jahre 2008 mit dem Kult der 80’er Jahre, mit Knight Rider. Der Plot ist denkbar einfach, also perfekt für das amerikanische Publikum zugeschnitten: “Ein Auto, ein Computer, ein Mann. Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht.” Im Gegensatz zur klassischen Serie setzte man zu Anfang auf eine mehr oder minder zusammenhängende Storyline, bei der das K.I.T.T.-Projekt als militärische Unternehmung dargestellt wurde. Im letzten Viertel der Serie ändert sich dieses, wohl um sich den Ursprüngen anzunähern, leider aber nicht zum Vorteil der Serie.
Technisch kann sich die Runderneuerung durchaus sehen lassen. Während in der Urserie ein Pontiac Firebird Trans Am verwendet wurde, kommt hier ein Ford Shelby Mustang GT500KR zum Einsatz. Die Features des Fahrzeugs wurden weitestgehend dem Vorgänger angepasst und durch Offensivfähigkeiten erweitert. Alles ist durch Computeranimation und Tricktechnik sehr gut in Szene gesetzt. Lediglich die neue Verwandlungsfähigkeit des Fahrzeugs wirkt ein wenig wie aus dem Film “Transformers” geklaut entliehen.
Personell war die Rosskur leider nicht so erfolgreich. Der neue Michael Knight wurde mit einem dieser Hollywood-Dutzendgesichter besetzt. Man mag von “The Hoff” halten was man will, aber in Bezug auf Ausstrahlung und Wiedererkennungswert ist er Justin Bruening um Längen überlegen. Ich finde es immer bedenklich, wenn man sich im Laufe des Filmes mehrfach fragt: “Ist das jetzt der Hauptdarsteller oder ein Statist?”

Die Box
Die Serie kommt in einer Kunststoffbox die zusätzlich in einem Pappschuber steckt. Erfreulich für Sammler: Die Box hat ein Wendecover und das von der Leyen’sche Schwachsinnslogo lässt sich auch vom Schuber spurlos entfernen. Die DVD’s selbst haben deutsche und englische Tonspuren und Untertitel. Menüs sind einfach gehalten, Advertisement und Anti-Piracy-Spots sind auf ein erträgliches Maß reduziert. Ein Play-All Button ist vorhanden.

Fazit


Eingefleischte Knight Rider Fans sollten hiervon lieber die Finger lassen. Sie würden bitter enttäuscht werden, da dieses Remake dem Charme der klassischen Serie bei weitem nicht das Wasser reichen kann.
Fans von amerikanischen Autos und Special Effects, die das Original nicht oder nur wenig kennen, kann man aber ohne Bedenken eine Empfehlung aussprechen.
Ich persönlich bin nicht unbedingt traurig, dass das Aus schon nach einer Staffel kam, obwohl schon Stimmen laut werden, dass die Serie nicht abgesetzt ist sondern nur auf Eis liegt.

2 Kommentare:

Falcon hat gesagt…

Schöne Rezension, allerdings fand ich schon das Original eher mäßig spannend, auch wenn ich mir damals manchmal einen K.I.T.T. gewünscht hätte.
Die Box wird damit wohl ungekauft bleiben.

OliveR hat gesagt…

Wenn man dem Plot der alten Serie schon nichts abgewinnen konnte, wird man mit der neuen Version auch nichts anfangen können.
Das was man heute in Bezug auf die Technik hinzugewinnen konnte, hat man bei der personellen Ausstattung verloren. Im Klartext: Früher musste man über einen im Sitz versteckten Stuntman lächeln, der das “computergesteuerte” Fahrzeug über die nächste Rampe lenkte, heute grinst man über den austauschbaren Dreitagebart-Schönling.
Einen Kauf kann ich nur im Budget ab 15€ empfehlen.