Mittwoch, 23. Februar 2011

Apfelmus: Erkenntnisse eines Kamels in der Wüste.

Eine bahnbrechende Erkenntnis ist heute in mir gereift. Ich weiß jetzt endlich Bescheid über die wahre Bedeutung des Apple-Logos, den angebissenen Apfel. Es scheint zumindest die Gemütsverfassung eines Kunden nach dem Kontakt mit ihrem Service zu beschreiben, denn angefressen bin ich jetzt auch.
Da letzte Woche niemand auch nur ansatzweise daran dachte, auf meine Anfrage an die allgemeine Mail-Adresse zu antworten, habe ich mich anfangs dieser Woche noch einmal telefonisch bei diesem so genannten zertifizierten Serviceprovider gemeldet. Das Resultat war ernüchternd: Ohne Gerätenummer(die ich natürlich nicht im Kopf hatte) könnte man mir gar nichts sagen. Ich sollte die Anfrage doch noch einmal per Email senden. Ach so, wäre ich ja nie drauf gekommen! Die Mailadresse, die mir dann genannt wurde, war auf der Homepage natürlich nicht gelistet.
In dem Emailverkehr, der sich über die nächsten Stunden erstreckte, kristallisierte sich dann heraus, dass man keine Aussage über Dauer und Kosten der Reparatur manche könne (oder wolle), ich müsste in jedem Fall in ihrer Filiale erscheinen.
Das tat ich dann heute Morgen auch (sind ja nur 50km Fahrt). Nach einigem rumdrucksen kam man dann mit den Fakten auf den Tisch: Der Austausch der vermutlich defekten Teile kann so um die hundert Euro kosten, wenn aber das Board kaputt ist, solle ich mir lieber einen Neuen kaufen. Eine Reparatur in der laufenden Woche wäre nicht möglich.
Toll, und dafür habe ich nun einen ganzen Vormittag meines kostbaren Urlaubs verschwendet. Das sind ja keinesfalls Informationen, die man am Telefon preisgeben könnte.
Ich sag ja Servicewüste und ich, der Kunde, bin das Kamel.
Für mich ist das Thema Apple jedenfalls vorerst zu Ende, denn ich habe keine Lust, weiterhin Unmengen an Zeit und Geld in deren seltsame Philosophie von Produkt und Service zu stecken. Ich werde das Ding also selbst aufschrauben und reinigen. Wenn es dann nicht wieder funktioniert, fliegt es in die Tonne und ich kaufe mir für den halben Preis ein neues Notebook.

Noch ein kleiner Exkurs in korrektes Geschäftsgebaren: Eine Person im Geschäftsleben zu „duzen“, die man gut kennt ist in Ordnung. Einen Kunden, der zum einen das erste Mal das Geschäft betritt und zum anderen auch noch augenscheinlich weitaus älter als man selbst ist mit „du“ anzusprechen, ist einfach nur schlechter Stil.

9 Kommentare:

Falcon hat gesagt…

Hm, anscheinend betreiben die Telekom und Apple ein gemeinsames Servicecenter...

OliveR hat gesagt…

Im Zuge der Kosteneinsparungen ist so was in Zukunft durchaus denkbar. Dann wird der Service noch schlechter. Was mich besonders nervt, ist dieses Rumgeeiere in der elektronischen. Kommunikation und die Tatsache, das ein so genannter „zertifizierter Serviceprovider“ nicht einmal die grundsätzlichen Bauteile der aktuellen Produktlinie auf Lager hat. Wenn ich mit einer zehn Jahre alten Klimperkiste da aufgetaucht wäre hätte ich ja noch Verständnis, aber nicht bei einem Gerät, das erst ein reichliches Jahr alt ist.
Aber genug, der Haufen Schrott liegt in Einzelteilen auf dem Wohnzimmertisch und es sieht danach aus, das tatsächlich das Board hin ist. Na ja, der Nächste ist schon ausgesucht denn auf die Dauer ist ein Netbook doch keine Alternative. Das einzige was ich wirklich vermissen werde, ist das Trackpad.

Falcon hat gesagt…

Ich war ja entsetzt, dass eine Schule, die für unsere Tochter infrage gekommen wäre, eine sogenannte "Laptop-Klasse" hat, die ausschließlich mit Mac-Laptops arbeitet.
In einer Schule geht es ja noch schneller, dass mal was in die Tastatur fließt und deinem Bericht nach dann jedes Mal ein Neugerät für reichlich 1400 Euro kaufen zu müssen dürfte wohl das Budget der meisten Eltern sprengen.

OliveR hat gesagt…

Wow, jetzt bin ich aber platt! Müssen die Eltern ihren Sprösslingen tatsächlich einen Mac für den Unterricht kaufen?
Ist doch eigentlich total an der Realität vorbei, denn i.d.R. werden in den meisten Betrieben Windowsrechner eingesetzt. Ergo ist der gesamte Unterricht sinnlos, da das Gelernte zu 95% nicht verwendet werden kann. Und ich glaube kaum, dass sich das in den nächsten Jahren ändern wird. Da haben die Herren Pädagogen ja mal wieder toll mit gedacht.
Das mit dem Neugerät war exakt der Kommentar des „Servicepersonals“.

Falcon hat gesagt…

Ja, müssen sie. Die Schule ist ein ganz normales Gymnasium, will sich aber einen elitären Anstrich geben. Ich persönlich halte einen Windows-Laptop für 700 Euro auch für absolut ausreichend - man könnte ja auch da ein einheitliches Modell vorgeben, wenn man nicht will, dass der eine dann mit einem Alienware-Rechner ankommt, während der andere mit einem von Medion dasitzt.
Wir werden es jetzt eine Nummer weniger elitär angehen aber ich glaube, unsere Tochter wird trotzdem ganz zufrieden sein.

OliveR hat gesagt…

Ich hoffe, da gab es noch andere Beweggründe als nur das „Image“. Du solltest in jedem Fall mal über die erweiterte Garantie nachdenken, da Apple ja frecherweise nur 1 Jahr Garantie gibt. Ist vielleicht ganz sinnvoll, speziell wenn Kinder damit umgehen.

Falcon hat gesagt…

Selbstmurmelnd. Die Schule, die wir uns jetzt ausgesucht haben (selbstverständlich gemeinsam mit unserer Tochter) hat einfach den besten Eindruck gemacht - die Lehrer wirken engagiert, die Schüler interessiert und die Schulausstattung und das Angebot an Fächern und Kursen hätte mich als Schüler auf jeden Fall begeistert.
Ausserdem stellen sie die Computer für den Unterricht zur Verfügung (dafür sind es allerdings keine Laptops - und keine Macs).
Garantieverlängerung lohnt sich natürlich bei solchen hochpreisigen Geräten schon, vor allem, wenn man selber wenig daran machen kann.
Bei einem handelsüblichen PC würde ich eher drauf verzichten - wenn der nach Ablauf der Garantiezeit eine Macke hätte, könnte ich die entsprechenden Komponenten zumindest problemlos selber austauschen.

OliveR hat gesagt…

Oh sorry, ich glaube ich habe mich ein wenig unbeholfen ausgedrückt. Ich meinte eigentlich die Motivation der Schule, den Informatikunterricht mittels Macbooks durchzuführen. (So unter dem Motto: Wir sind was besonderes, wir bilden an Macs aus.) Schön das ihr eine vernünftige Bildungseinrichtung gefunden habt. Engagierte Lehrer, interessierte Schüler und auch noch eine akzeptable Ausstattung findet man heutzutage wohl nicht mehr so oft, zumindest wenn man den Medien glauben darf.

Falcon hat gesagt…

Oh, bei der Schule bin ich mir nicht so wirklich sicher.
Im Moment veröffentlicht sie auch ganz stolz, dass dreimal mehr Schüler angemeldet wurden, als Plätze zur Verfügung stehen. Man gibt sich schon recht elitär.
Und was die andere Schule angeht - die Zeit wird es zeigen. Ich hätte mich auf jeden Fall zu meiner Schulzeit über die vielen möglichen Angebote ziemlich gefreut.