Sonntag, 6. März 2011

Der Preis der Zeit

Mittlerweile habe ich mich dann mal nach einen adäquaten Ersatz für das stylische Serviceopfer gesucht und bin im mittlerem Preissegment bei den Notebooks fündig geworden.
Nun steht das Ding hier und will benutzt werden, wenn da nicht noch ein kleiner Haken wäre und zwar die zeitaufwändige und nervtötende Prozedur der Systemeinrichtung.
Da sich die „Geiz ist Geil“-Mentalität natürlich auch im Computersektor durchgesetzt hat, muss man die Installationsdatenträger mittlerweile selber erstellen. Als ich in diesem Bereich begann, gab es so etwas noch dazu.
Es ist gar nicht die Tatsache, dass ich das Betriebssystem jetzt selbst sichern soll, die mich stört, sondern dass zum einen weniger erfahrende Computerbenutzer mit einer Prozedur „gefoltert“ werden, die eigentlich dem Verantwortungsbereich des Herstellers unterliegt und zum anderen die Fehlerwarscheinlichkeit immens hoch ist. So startet beispielsweise das Backup-Programm nicht automatisch, sondern man muss es erst mittels Handbuch herausfinden, welches der vielen unterschiedlichen Programme man den verwenden muss. Der ganze Vorgang dauert dann auch noch einmal drei Stunden. Die Win95-Installationscd meines ersten Rechners hat den selbigen überlebt. Ich glaube kaum, dass dies bei den System-DVDs, die ich zu Sicherung gebrannt habe, auch der Fall sein wird.
Die nächste nervige Geschichte, die einen Käufer eines Komplettsystems trifft, ist das Deinstallieren der vielen Trial-Versionen. So ist man noch einmal eine gute Stunde dabei, das System zu reinigen um den Festplattenplatz nicht mit unnützen Krempel zu verschwenden. Hier wäre die bessere Lösung, die Testversionen einfach in einen Ordner zu packen, vielleicht noch mit einer netten Beschreibung und jeder der will, kann sie dann installieren und testen.
Zu guter Letzt verlangt dann auch noch Windows seinen Obolus an Zeit, denn auch das Betriebssystem will auf den neuesten Stand gebracht werden. Etwa 70 Updates plus ein Servicepack wollen installiert werden. Zeitaufwand circa eine Stunde.
Den vergleichsweise geringen Kaufpreis bezahlt man also mit 5 Stunden seiner Zeit, die man dann damit beschäftigt ist, dass System in einen gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen.
Noch ein kleiner Tipp für Leute, die wie ich nach obiger Prozedur immer noch ein Image von dem Anfangszustand des Computers brennen: Vergesst DVDs oder USB-Sticks, kauft euch gleich eine externe Festplatte.

2 Kommentare:

Falcon hat gesagt…

Gibt es keine "Rettungs-CD/-DVD" mehr bzw. wird das Betriebssystem nicht noch einmal auf separatem Datenträger mitgeliefert?
Das ist natürlich ärgerlich.
Beim Kauf meines letzten PCs war ich zugegebenermaßen sehr bequem - ich habe ihn mir beim Fachhändler nach meinen Vorgaben zusammenbauen und gleich mit Betriebssystem und Treibern auf neustem Stand ausrüsten lassen. Die Original XP-DVD lag dann natürlich dabei. Und ich muss sagen, dass ich die schlappen 50 Euro, die mich das Ganze extra gekostet hat, in Anbetracht des gesparten Ärgers (und der gesparten Zeit) nicht bereut habe.
Aber eine externe Festplatte ist in Anbetracht der niedrigen Kosten sowieso immer eine lohnende Anschaffung. Und wenn dann auch noch die Katze darauf verzichtet, sie vom Schreibtisch zu schmeißen, hat man sogar lange was davon...

OliveR hat gesagt…

Man bekommt halt, was man bezahlt. Mein letzte Spielerechner war auch "handgefertigt" und hatte alle Datenträger beiliegend. Der hat aber auch "erwas" mehr gekostet.