Fastfood gibt es in allen möglichen Varianten. Es hat meistens jedoch einen essentiellen Nachteil, man wird einfach nicht satt davon. Zwar haben die beiden großen Burgerschleudern mittlerweile begonnen durch Gutscheinaktionen die Menüs auf ein sättigendes Niveau anzuheben, was aber nur teilweise gelingt. Da ist es doch gut, Alternativen zu haben. Und davon hat die Region nun eine mehr, da hier jüngst ein sogenannter Chinapalast eröffnet hat. Der Name ist irreführend, denn mit Palast hat dieses Etablissement wenig zu tun. Das Gebäude, dass aus der Konkursmasse eines lokalen Autohändlers stammt, hat eher das Ambiente einer großen Kantine als das eines chinesischen Restaurants. Beim Hereinkommen wird man erst einmal durch die schiere Anzahl der Tische geblendet. Das überaus freundliche, asiatische Personal begrüßt einen in einem erstaunlich guten Deutsch, fragt wie viele Personen und macht dann eine einladende halbkreisförmige Bewegung in Richtung des Tischmeeres, die wohl besagen soll: “Na ihr werdet schon was finden, wo ihr sitzen könnt.”
Aber dass ist eigentlich nebensächlich, denn man will ja essen. Und das kann man dort auch, denn für einen fairen Preis gibt es ein „All you can eat“ - Buffet. Die Qualität der Speisen unterscheidet sich nicht wesentlich von der der klassischen Chinarestaurants. Es gibt nur wenige Vorspeisen, wie sauer -scharf - Suppe und Frühlingsrollen aber dafür ist die Auswahl der Hauptspeisen sehr groß. Ich frage mich allerdings was Pommes in einem Chinarestaurant verloren haben. Als Nachspeise kann man sich aus vielen verschiedenen Eissorten bedienen. Der Service ist hervorragend, schmutziges Geschirr wird sofort abgeräumt und man hat auch sofort einen Kellner, wenn man einen benötigt. Das erstaunliche daran: Man fühlt sich dabei in keiner Form beobachtet oder belästigt, wie das in manchen anderen Restaurants der Fall ist. Alles in allem ist dieser Chinapalast, der ja wohl zu einer größeren Kette gehört, eine gute Adresse für Leute mit großen Fassungsvermögen, die auch mal richtig satt werden wollen. Allerdings gilt das nur für das Mittagessen, am Abend sind die Preise doppelt so hoch und für ein gemütliches Beisammensein eignet sich die Kantinenatmosphäre nur wenig. Die Preisdifferenz rührt daher, dass abends ein sogenannter mongolischer Grill angeboten wird, bei dem man sich nach dem Buffet-Prinzip mehr oder minder exotische Fleisch- und Fischsorten aussucht, die dann frisch zubereitet werden. Eine nette Idee, die mir persönlich aber leicht suspekt erscheint, da man nie genau weiß, wie lange das rohe Fleisch eigentlich schon in der Box vor sich hin rottet.
Nun ja, wir waren heute Mittag da und mir hat es geschmeckt. Ehrlich gesagt, es ist jetzt 5 Stunden her und ich bin immer noch satt. Dieses Gefühl hatte ich von einem Burgermenü noch nie.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen